Sterki Bleibt!
Der Sterki liegt mitten in Oberhausen. Hier stehen über 160 Jahre alte Rotbuchen, viele Eichen und Hainbuchen. Auch leben im Sterki viele, teilweise bedrohte Tier- und Pflanzenarten, wie z.B. der Feuersalamander, Fledermäuse und viele Insektenarten.
Schon jetzt wird der Sterki durch ein Autobahnkreuz bestehend aus den Autobahnen A2, A3 und A516 zerteilt, doch dieses soll nun noch weiter ausgebaut werden. Die A2 soll von sechs auf acht Spuren und die A3 und die A516 auf vier Spuren erweitert werden. Durch das geplante Beschleunigungsgesetz von unserem Verkehrsminister Volker Wissing sollen mit den 144 gelisteten Projekten auch im Sterki Bäume für Asphalt weichen.
Durch den geplanten Ausbau sollen 5000 Bäume, also 11 ha Wald, sowie 22 ha Böschungsfläche gerodet werden. Die Regierung fokussiert sich mit ihrem kapitalistischen Handeln noch immer auf den Ausbau von Autobahnen, statt wirklich etwas für die Menschen und gegen die Klimakrise zu unternehmen. Damit Wälder wie der Sterki bleiben können, sollte der Fokus auf einer sozialgerechten Verkehrswende liegen, stattdessen wird diese bei dem wirtschaftlich fokussierten Handeln der FDP massiv in den Hintergrund gerückt, ebenso wie die Klimakrise. Es werden bald Kipppunkte ausgelöst, wie das Abschmelzen der Eisschilde und das Auftauen der Permafrostböden. Der Meeresspiegel wird steigen, es wird immer häufiger zu Naturkatastrophen (siehe Flutkatastrophe in Deutschland 2021; Waldbrände in Kanada, Südeuropa, Russland) kommen und ganze Regionen unbewohnbar werden. All das wird auch durch eine verpasste Verkehrswende noch befeuert.
Die Vernichtung der Böschungsflächen stellt ein weiteres Problem dar, da sie die einzigen Verbindungslinien zwischen dem Sterki und anderen Waldgebieten darstellen und somit allein den Austausch zwischen Wildtierpopulationen ermöglichen. Der Ausbau des Autobahnkreuzes hätte also weitreichende Folgen für das Ökosystem im Sterki und beeinflusst auch andere Ökosysteme.
Statt weiter Geld und Ressourcen in veraltete Technologien wie Autobahnen – Individualverkehr und Verbrennermotoren – zu investieren, sollte unsere Regierung endlich eine sozialgerechte Verkehrswende durchsetzen. Das bedeutet einen ausgebauten und bezahlbaren ÖPNV, die Förderung des Radverkehrs und den sofortigen Stopp neuer Autobahnprojekte.
Da Oberhausen eine sehr waldarme Kommune ist, ist der Sterki für das Stadtklima und als Naherholungsgebiet sehr wichtig, doch die Ausgleichspflanzungen für die Zerstörung des Sterki sollen in Wesel stattfinden. Ein Wald dort kann weder als Naherholung für Oberhausen dienen, noch hilft es den Tieren und Pflanzen, die ihren Lebensraum im Sterki verlieren. Auch wird es viele Jahrzehnte dauern, bis sich so ein Ökosystem wieder neu aufbaut.
Trotzdem hat der Koalitionsausschuss beschlossen, dass 144 Autobahnprojekte aufgrund von “überragendem öffentlichen Interesse” und „keine hohe Umweltbetroffenheit“ ausgebaut werden sollen. Von diesem Projekt ist auch der Sterki betroffen.
Entgegen der Aussage von Oliver Krischer, dem Minister für Umwelt und Verkehr NRW, bei einem Besuch im Sterki: “Ich will, dass dieser Wald so bleibt wie er ist”, stimmte er diesem Vorschlag zu.
Die Grünen brechen wieder einmal ihre eigenen Versprechen, wie schon bei Lützerath. Es ist unfassbar, wie schlecht unsere Verkehrsminister ihren Job machen! Jedes Blatt im Sterki hat bisher mehr für die Klimakrise getan als Volker Wissing.
Wir haben keine Zeit mehr für leere Versprechen und brauchen jetzt eine sozial gerechte Verkehrswende. Es brauch jetzt eine Politik, die nicht nur ausschließlich die Interessen der Wirtschaft vertritt, sondern endlich anfängt für die Menschen zu arbeiten und das heißt auch den Sterki zu erhalten!
Der Kampf um den Sterkrader Wald geht weiter
Die Proteste gegen den Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen und der damit verbundenen Zerstörung von 33 Hektar Wald und Naturgebiet gehen weiter.
Die Gruppe „Sterki bleibt!“, eine Gruppe junger Menschen, die sich für eine lebenswerte Zukunft einsetzen, ruft erneut zu einem Waldspaziergang im Sterkrader Wald auf. Der Spaziergang findet am 14. April 2023 um 12 Uhr statt und startet auf dem Parkplatz an der Hiesfelder Straße.
Weihnachtshochwasser zeigt: Wald wird dringend benötigt
„Die Auswirkungen der fortschreitenden Klimakatastrophe sind bereits in Oberhausen zu spüren, wie uns das Weihnachtshochwasser und die damit verbundene Gefährdung des Stadtteils Alstaden gezeigt haben“, so eine Sprecherin der Gruppe. „Eine weitere Zunahme von Starkregen und Hitzetagen ist zu erwarten, die globalen Temperaturen haben bereits zwölf Monate in Folge die 1,5- Grad-Grenze überschritten.“
Die Gruppe argumentiert: „Jetzt noch weiter Wälder, die als Schwamm-Speicher für Niederschläge dienen und eine kühlende Funktion auf das Stadtklima haben, abzuholzen, ist unverantwortlich. Gerade in einer sehr waldarmen Kommune wie Oberhausen. Ein paar Schallschutzwände helfen hier nicht weiter, genauso wenig wie gegen die zu erwarteten verstärkten Emissionen von Feinstaub, Stickstoff- und Schwefeldioxid.“
Klimafolgen: Oberbürgermeister beim Wort nehmen
„Sterki bleibt!“ fordert Oberbürgermeister Daniel Schranz auf, Wort zu halten, und sich wie versprochen mehr mit Klimafolgen-Anpassung zu beschäftigen, um auch in Zukunft die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger gewährleisten zu können: „Die Stadt Oberhausen darf den Sterkrader Wald nicht an den Bund verkaufen.“ Eine einfache Maßnahme mit geringen Kosten für mehr Anpassung an die Folgen der Klimakatastrophe, so die Gruppe. Mit einer Versiegelung der Fläche geschieht genau das Gegenteil. Die Stadt sollte hier ein Zeichen setzen.
Nach Auffassung von „Sterki bleibt!“ ist es dringend erforderlich, Wälder als Grundfeste des Klimaschutzes zu erhalten, um auch nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft in Oberhausen zu ermöglichen.
Klimacamp
Das Klimacamp am Stekrader Wald 2021 fand vom 2.7.-11.7. auf der Weiherheide in Oberhausen und danach bis zum August im Jugendzentrum Emescherdamm statt. Angesichts der drohenden Gefahr um den Sterki wollten einige Ortsgruppen von FridaysFroFuture rund um Oberhausen ein Klimacamp veranstalten. Dieses hat dem bisherigen Protest eine neue Form gegeben und Raum für Vernetzung und Weiterbildung geschaffen.
Wir hatten ein buntes Programm, indem wir verschieden Aspekte der Klimagerechtigkeit behandelten, den Sterki aus verschiedenen Perspektiven kennenlernten, aber auch Konzerte hatten. An einem Freitag veranstalten wir eine Demo durch Sterkrade, die auch mit Unterstützung von Ende Gelände sehr erfolgreich war und für tolle Bilder sorgte! Danach ging es dann zur Fortsetzung in das Jugendzentrum Emscherdamm, wo noch einige Aktivisti wortwörtlich die Fahnen hochhielten, allerdings mit deutlich weniger offiziellen Programmpunkten. Wir danken allen Menschis, die dabei waren und geholfen haben, das Klimacamp unvergesslich zu machen! Hoffentlich sehen wir uns beim nächsten Camp wieder!
Großdemo am 11.02
Am 11.02.2022 haben FridaysforFuture NRW und wir zu einem Zentralstreik in Oberhausen aufgerufen, der die Thematik des Sterkrader Waldes aufgegriffen hat. Geplant war eine Laufdemo mit Start- und Endpunkt am Technischen Rathaus (15 Minuten vom Sterkrader Bahnhof). Beginn der Demo war um 16 Uhr. Das Bündnis zum Erhalt des Sterkrader Waldes hat vorher und nachher Waldspaziergänge im Sterki organisiert. Tatsächlich besteht noch Hoffnung für unseren Wald! Die letzte Rodungssaison ist der Sterki noch stehengeblieben, wir hoffen, dass er für immer stehen bleiben kann. Dafür werden wir auch zukünftig kämpfen!